Emotionen

Jeder kennt bestimmt die Situation, dass man von seinen Emotionen überwältigt wird. So ging es mir heute.

Ein sonniger Morgen, blauer Himmel einfach ideales Wetter, um nach draussen zu gehen. Weil ich ja ein „nettes Eheweib“ bin, erleichterte ich meinem Mann heut den Arbeitsweg und fuhr ihn mit dem Auto zum Job. Da seine Arbeitsstelle inmitten unserer Landeshauptstadt liegt, um ganz genau zu sein unmittelbar am Zwinger, nutzte ich die Gelegenheit, schnappte meine heiß geliebte Nikon und machte einen Spaziergang. Es war sehr sehr kalt, aber trotzdem herrlich – einfach Gute Laune Wetter.

Mein Weg führte mich durch das Kronentor in den Zwinger, wo ich eine Runde drehte. Ich hatte sogar das Glück, das Glockenspiel aus Meissner Porzellan läuten zu hören.

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Glockenspiel aus Meissner Porzellan

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anja-sonnenschein-2015-dresden-zwinger-amazing-13 Der Hausmannsturm – ältester Teil des Schlosses

Dann schlenderte ich in Richtung Augustusbrücke und als ich an der Hofkirche vorüber kam, zog es mich wie magisch hinein. Ich bin von Haus aus kein gläubiger Mensch, aber ich liebe Kirchen und nutze, sich mir bietende Gelegenheiten gern, um mich in den Gotteshäusern umzusehen. Ich war vor vielen Jahren schon einmal in der Hofkirche, hatte aber keine wirklichen Erinnerungen daran. Daher traf es mich heute wirklich mit Macht. Es war wunderbar still, ausser zwei Personen keine Menschenseele (ich kenne andere Kirchen wo sich die Touristen auf die Füsse treten).

Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, was ich in dem Augenblick des Eintretens und beim Blick in Richtung Hochaltar, empfand. Es war gewaltig. Nicht weil die Größe der Hofkirche so enorm ist, nein, eher das Zusammenspiel von Geschichte, Baukunst, Licht, Prunk und eben dieser Ruhe. Gegenüber dem Altar befindet sich eine grandiose Silbermannorgel. Wie ich mich belesen habe, ist es die Einzige noch erhaltene Orgel des Meisters in Dresden – ein absolutes Kunstwerk.
Ich setzte mich in eine der Bankreihen und war total überwältigt von meinen Emotionen – mir kamen tatsächlich die Tränen. Echt irre, ich hoffe, die Leute die nach mir kamen, haben nicht bemerkt, was für eine Heulsuse ich bin .
Etwas, was ich wirklich immer in Kirchen mache, wenn möglich, ist das Anzünden einer Kerze. Das hab ich natürlich auch gemacht – ein Lichtlein für ein paar Menschen, die mir sehr fehlen.

Der Hochaltar

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Die Silbermann – Orgel

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Da ich nur einen begrenzten zeitlichen Spielraum hatte, machte ich mich auf zu meinem Auto. Von unserer schönen Semperoper sah man leider nicht wirklich viel, weil auf dem Opernplatz heftiges (Bühnenabbau-) Gewusel herrschte. Ich schlenderte um den Zwingerteich und genoss die Sonnenstrahlen, was auch gut war, denn bereits auf dem Heimweg zog es sich zu und von diesem herrlichen Vormittagswetter war nicht mehr viel übrig. Aber dieser Vormittag in meinem Dresden hat mir einmal mehr gezeigt, wie gerne ich hier lebe.

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Der Hausmannsturm vom Zwingerteich aus gesehen

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I <3 Dresden !