Achtsamkeit

Achtsamkeit, ein immer wichtiger werdendes Thema im Alltag

Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich gerade mit dem Thema Achtsamkeit. Mein Hausarzt hat mir dringend ans Herz gelegt, achtsamer mit mir selber umzugehen und ja, er hat Recht.

In der letzten Zeit bemerke ich an mir öfter, wie genervt und reizbar ich bin. Immer direkt auf 180 und alles regt mich unglaublich schnell und stark auf. Ergebnis davon sind häufige Kopfschmerzen bis hin zu absolut heftiger Migräne und Magenschmerzen verbunden mit Übelkeit.

Also heißt es, Reißleine ziehen. Begonnen habe ich bereits vor einiger Zeit damit, dass ich nur noch seltenst Nachrichten schaue, weil mich dieses ganze Elend so unglaublich mitnimmt. Am Schlimmsten finde ich, dass es Katastrophen der Natur gibt, die so unendlich viel Elend und Traurigkeit bringen und es dann Menschen gibt, die Elend und Not in die Welt tragen, wo es sowas von unnötig ist. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.

Achtsamkeit …. was ist das eigentlich?

Kurz und mit eigenen Worten:

Achtsamkeit ist ein Zustand, in welchem man sich selbst und sein Umfeld bewusst und mit allen Sinnen wahrnimmt. Achtsam zu sein, bedeutet das „Jetzt und Hier“ wahrzunehmen, sich darauf ganz bewusst zu konzentrieren. Dies soll unter anderem dem Abbau von Stress dienen – genau das, was ich brauche.

Mir ist durchaus klar, dass der meiste Stress hausgemacht ist. Ich persönlich lasse mich von ganz alltäglichen Dingen stets und ständig stressen. Das beginnt morgens mit dem Klingeln des Weckers, was mich schon enorm nervt, da ich weiß, was mich dann erwartet. Der Arbeitsweg > über die Autobahn (Stressfaktor hoch 10) hin zur Hundetagesstätte (finanzieller Stressfaktor, auch wenn ich sehr zu schätzen weiß, dass es unserer Sunny dort absolut gut geht und sie bestens aufgehoben ist) > weiter geht es ins Büro, einmal quer durch die Stadt. Was ich früher gern Auto gefahren bin, ist heute nur noch lästig.

Im Büro bin ich mega dankbar für unseren tollen „Trupp“ im Zimmer und wenn die lieben Kolleg*innen nicht wären, würd ich es wahrscheinlich gar nicht mehr ertragen. Prinzipiell ist die Arbeit nichts, was schwierig wäre. Aber – und das ist der Kasus Knacksus – ich kann teilweise mit dem „Arbeitsinhalt“ nur schlecht umgehen. Am Schlimmsten empfinde ich es, wenn ich durch andere gehindert werde, meine Arbeit so zu machen, wie ich es möchte und ich aber keinerlei Handhabe besitze, dies zu ändern. Ja, das stresst mich enorm bis hin zu körperlichen Beschwerden.

Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Natürlich könnte ich sagen, mach einfach so wie´s geht und nimm dir das alles nicht so zu Herzen. Ich möchte aber alles so gut wie nur irgend möglich machen. Wenn das nicht gegeben ist, macht mich das enorm unzufrieden und – stresst mich.

16:30 Uhr ist die Arbeit vorbei und dann geht es den gleichen Weg wie morgens zurück, nur dass ich die Autobahn auslasse. Die würde mir abends das Fass zum Überlaufen bringen. Daheim ist dann eigentlich der Ofen aus. Abendessen und noch ein wenig Zweisamkeit beim Serie „suchten“, wo man abschaltet und dann ist man auch schon 20:00 Uhr so müde, dass man am liebsten auf dem Sofa einschlafen würde.

Das tägliche, ich nenne es liebevoll „Hamsterrad“.

Aber wie nun entkomme ich diesem Kreislauf? Die größte Herausforderung für mich, alles nicht so eng sehen und viel lockerer werden. Ich muss ganz bewusst Dinge wahr nehmen, die schlicht und ergreifend schön sind, wie zum Beispiel dass es jetzt beim erwachenden Frühling morgens schon hell ist, vielleicht sogar während des Arbeitsweges die Sonne aufgeht. Nein, ich darf mich dann nicht nerven lassen, wenn die Sonne mich beim Autofahren blendet :) .

Ich muss mir bewusst Momente schaffen, die mich „erden“ und mir Freude bereiten.

Solche Momente habe ich in den letzten zwei Tagen mehr oder weniger bewusst geschaffen. Aufgrund meiner derzeitigen Krankschreibung hatte ich tatsächlich Me-Time in einem seltenen Ausmaß. Diese Zeit hab ich mehr als ausgiebig genutzt. Gestern war ich mit unserem Hundemädchen Sonne tanken und hab begonnen, mich mit Stiften und Farben zu beschäftigen. Dies habe ich heute fortgesetzt und dabei sind ein paar Bilder entstanden, die mir einfach Freude bereiten .

Das Chamäleon find ich besonders hübsch vor allem, weil es ganz unvermittelt und ohne vorherige Überlegung entstanden ist. Zu sehen, was aus meinen Gedanken für lustige und auch schöne Werke entstehen, macht mich zufrieden, leider noch viel zu selten.

Es würde mich sehr entschleunigen, wenn ich viel öfter kreativ sein könnte und anderen damit auch Freude bereiten könnte. Besondere Momente schaffe ich für mich und meine Kolleg*innen schon, wenn ich individuelle Geburtstagskarten gestallte, immer auf die entsprechende Person zugeschnitten.

Vorläufiges Fazit: Achtsamkeit wird künftig für mich bedeuten, mehr Me-Time mit Papier und Farben und einfach versuchen, schöne Dinge auch als solche zu sehen und anzunehmen. Es wird ein gehöriges Stück Arbeit aber ich werde mir auch für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden Mühe geben.

In diesem Sinne, seid achtsam und versucht, das Positive zu sehen.

Bis bald mal wieder!